Umbau von LGB Fahrzeugen auf Dreipunkt Lagerung

 

Warum umbauen? Je länger die Fahrzeuge werden und das gilt bei 4-achsern genauso wie bei 2-achsern, um so mehr reagieren sie auf “schlecht” verlegte Gleise. Schon ein Tritt mit dem Fuß auf ein im Schotterbett verlegtes Gleis oder ein Tritt gegen eine Kurve reichen für ungewollte Dellen in der Gleisführung.

Ein starr geführter Wagenkasten stützt sich auf beiden Drehgestellen gleichermaßen ab. Bei einer Gleisunebenheit kann das Drehgestell dem Gleisverlauf unter Umständen nicht mehr folgen und ein oder zwei Räder schweben buchstäblich in der Luft. Folge: mögliche Entgleisung!

Um dies zu umgehen ist ein einfacher Kniff möglich. Drei Beispiele zeigen wir hier:

 

Als erstes 4-achsige Wagen:

 

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Beispiel EW I der RhB (LGB 30670 ff, 30680 ff, 30690 ff). Die halbrunden Stege rechts und links neben dem Drehgestell Zapfen schräg abschneiden (mit kleiner Metall Bügelsäge). Im Baumarkt gibt es 2 mm Kunststoff Unterlegscheiben mit 2 mm Dicke und einer Bohrung von 6 mm. Diese wird auf den Zapfen aufgesteckt und das Drehgestell wieder montiert. Die andere Drehgestellbefestigung bleibt unverändert.

Während sich der Wagen auf dem anderen Drehgestell abstützt und vor dem Kippen bewahrt wird, kann sich dieses Drehgestell in alle Richtungen frei bewegen und dem Gleis ungehindert folgen.

 

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Bei anderen Wagen, wie den Kesselwagen z.B. (LGB 40830 ff) wird das Drehgestell von Befestigungsplatten gehalten. Auch hier werden an einer Platte die halbrunden Stege rechts und links entfernt. Auf den Zapfen wieder die gleiche Plastik Unterlegscheibe gelegt und das Drehgestell anschließend wieder befestigt. Die Andere Drehgestell Befestigungsplatte bleibt wieder unverändert.

 

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Zur Veranschaulichung nochmals die Drehgestellaufnahmen. Vorne unverändert (bleibt auf einer Seite so) und der andere um die Wippen “erleichtert” (so wird er auf der zweiten Seite des Wagens montiert). Letzterer wird wie oben abgebildet mit der Unterlegscheibe ergänzt.

 

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Mit montiertem Drehgestell sieht es dann so aus!

 

Und bei Zweichsern:

 

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Schwieriger wird es bei Zweiachsern. Aber auch hier gibt es Lösungen. Bei diesem Beispiel wurde ein RhB Packwagen verwendet (LGB 40840 ff). Die Rahmenstege, die unten über das Drehgestell geführt sind müssen entfernt werden, damit das ein achs Drehgestell sich frei bewegen kann. Auf dem Fahrzeugboden wird ein schmaler 1 mm dicker Plastikstreifen aufgeklebt (rechts und links vom Zapfen). Hierüber kann das Drehgestell später wippen.

 

Damit das Drehgestell nicht heraus fallen kann, muss eine neue Befestigung aus verschiedenen Plastik Profilen neu angefertigt werden.

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Das Bild zeigt das fertig eingebaute Drehgestell ohne Räder im befestigten Zustand. Eine kleine Bastelei mit großer Wirkung!

Sicher kann dies noch eleganter gelöst werden. Dieser Umbau war der erste Versuch, erfolgreich und einfach!

 

Auf Grund der guten Erfahrungen werden nun im Winter noch die restlichen 4-Achser umgebaut. Danach geht es an die 2-Achser ran. Bei den RhB Hochbord Wagen und den Gbk-v lässt sich der Umbau der RhB 2-Achs Gepäckwagen übertragen.

Wie der Umbau bei den Kontainer Wagen erfolgen kann, müssen wir noch ausprobieren. Ein Handikap gibt es bei dieser Bauart: Ohne Kontainer sind diese Wagen zu leicht!

Die RhB Lokomotiven vom Typ Ge 4/4 sind ebenfalls schon alle wie oben beschrieben umgebaut. Mit den Kugellager Achsen von DigiToys und zusätzlichem Gewicht, fahren die Loks absolut perfekt!

Neuere RhB Wagen, wie der RhB Speisewagen oder der RhB Stahlwagen und die Ge 4/4 Loks sind nun schon ab Werk von LGB mit dieser 3-Punkt Lagerung ausgerüstet. Ein Umbau ist hier nicht mehr nötig.

 

Viel Spaß beim eigenen Umbau!

 

LGB Freunde Ith

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